Michael Hatzius betritt den Raum mit der Echse und innerhalb von Sekunden scheint er zu verschwinden. Die Echse zieht die Zuschauer sofort in den Bann und bringt sie mit ihrem trockenen, bösen Humor zum Lachen, Kopfschütteln und Nachdenken: Sie beschreibt die ersten Amphi(bien)-theatererfahrungen mit ihrem Freund Ari-stoteles, geht aber auch mit perfekter Improvisationsfähigkeit auf die Zuschauer und auf schäbische Eigenarten ein. Man vergisst völlig, dass diese Stimme Hatzius, Diplom Puppenspieler aus Berlin, gehört. Der 36-jährige Comedian sprach mit der Moderatorin über seine ersten Puppenspiel-Erfahrungen in der Schulzeit, wie der Mauerfall fast sein Diplom an der Ernst Busch Hochschule verhindert hätte und darüber, warum er lieber frei und selbstständig arbeitet. Wir erfuhren wie Hatzius auf die Charaktere seiner Puppen gekommen ist und was Zeitungspapier und Reisberge mit dem Geheimnis der Puppenspielkunst zu tun haben. In gewohnt gemütlicher Atmosphäre stand Hatzius uns auf dem Sofa Rede und Antwort: Ein Gespräch über Puppenspiel-Technik, die Grenzen des Humors und die Autonomie seiner Bühnenfiguren... Der Abend bot einen Einblick in die hohe Kunst des Puppenspiels: Einfache Puppen, die mit Präzision in Körpersprache und Duktus zum Leben erwachen, zu autonomen Charakteren werden und mit ihrer Schlagfertigkeit, Improvisationskunst und bissigen Gesellschaftskritik zum Lachen und Nachdenken über die Menschen und die Welt anregen!
Comments are closed.
|
Überblick
May 2019
|